Kein Krimi ist spannender als die Auftritte der Domstadtelf in diesen Wochen. Bis zum Ende weiß man nicht, wie es ausgeht. Die Handlung erfährt während des Spiels immer wieder überraschende Wendungen. Das Sechs-Punkte-Abstiegsduell am Ostermontag in Rehden machte da keine Ausnahme. Im Gegenteil.
Es war wieder mal so ein enges, bis zur letzten Sekunde offenes Spiel. In der allerletzten Sekunde der achten (!!!!) Nachspielminute konnte Freddy Mc Mensah zum 2:2 einnetzen und damit die Hoffnung auf den Klassenerhalt weiter aufrecht erhalten. Puhh, jetzt erst mal gaaaaanz tief durchatmen.
Nach der Heimniederlage gegen Teutonia Ottensen und einigen Ausfällen im Vorfeld der Rehden-Partie (Kalinowski, Aytun, Baghdadi, Akdas) war man nur mit gemischten Gefühlen ins Diepholzer Land gefahren - aber unsere Elf wirkte inspiriert und engagiert. Die ersten 20 Minuten gehörten zweifelsfrei der gut agierenden Domstadtelf, zwei, drei gute Chancen wurden herausgespielt und nach hinten nichts Gefährliches zugelassen. Und dann war es in der 21. Minute wieder mal Mo Göttel, der seinen Torriecher unter Beweis stellte und eine Unaufmerksamkeit in der Rehdener Abwehr zur verdienten Führung ausnutzte. Leider konnten wir den Vorsprung nicht in die Halbzeit retten, Rehden gelang nach einer guten Kombination durch Shamsu Mansaray noch der Ausgleich.
Ein Kampf auf Biegen und Brechen nach Wiederanpfiff. Der führte zu einigen Nickeligkeiten und Karten. In der 62. Minute dann der scheinbare Vorteil für Hildesheim, als Rehdens Pierre Becken mit Gelb-Rot sich verabschieden musste. Das nächste Tor aber erzielte dennoch der Gegner. In einer eher harmlosen Aktion zeigte sich unsere Abwehr unsortiert - und der Abstiegsmitbewerber ging durch Bocar Djumo in Führung. War´s das?
Nein. Der Wille und am Ende das Ergebnis sprechen für die Domstadtelf. Sie gab sich nicht auf, kämpfte mit Mann und Maus um den letzten Strohhalm - und musste zunächst mit der Verletzung von Mo Göttel in der 86. Minute einen weiteren Rückschlag hinnehmen.
Viele Unterbrechungen führten zu einer extrem langen Nachspielzeit. Schiedsrichter Pötter zeigte zunächst 6 Minuten an, verlängerte aber erneut, da es auch weiterhin zu erkennbaren - unnötigen - Verzögerungen kam. So schrieb man die 98. Minute in den Waldsportsätten als Fred Mensah am Strafraum sich durchsetzte und unten links zum letztendlich völlig verdienten 2:2 Remis einnetzte. Danach war die Partie beendet.
Ein Punkt ist nicht das was wir uns erhofft hatten, ist aber einer mehr als es bis kurz vor Abpfiff aussah. Noch sind 7 Spiele zu spielen - davon 5 zu Hause. Am nächsten Sonntag geht es gegen SV Drochtersen/Assel. Ein Sieg - und alles ist wieder offen.
Foto: Moritz Göttel war wieder mal Aktivposten Nr.1 in der Offensive. Er brachte uns mit Saisontreffer Nr. 19 in Führung, musste aber in der 86. Minute verletzt ausscheiden
BSV Rehden
VfV 06 Hildesheim
Regionalliga Nord