Markus Unger hat einige Spieler beim Benefizspiel am Mittwoch in Drispenstedt bewusst geschont, am Sonntag sind alle an Bord und das Team will an die engagierte und kämpferisch überzeugende Schluss-Viertelstunde des Emden-Spiels anknüpfen.
Wenn das gelingt - aber auch nur dann - kann die Revanche für die heftige 0:4-Klatsche im Hinspiel gelingen. Das war seinerzeit der Beginn der wochenlangen Negativspirale, die dazu führte, dass wir aktuell in dieser gefährlichen Situation stecken. Der Gastgeber wiederum wird am Sonntag alles daran setzen, um nicht frühzeitig den Anschluss an das rettende Liga-Ufer zu verlieren. Von Anpfiff an ist also mächtig Dampf unter dem Kessel, daher wird Markus Unger in erster Linie vermutlich den Spielern vertrauen, die aufgrund ihrer langjährigen Regionalliga-Erfahrung mit der Drucksituation umgehen können.
Der ohnehin starke Druck im Abstiegskampf kann sich für die beteiligten Vereine sogar noch steigern. Zu Wochenbeginn teilte der Norddeutsche Fußballverband mit, dass eine Abstiegsregelung, die zuletzt in der Vor-Corona-Zeit galt, nunmehr wieder in Kraft ist. Demnach muss der erste Nichtabsteiger noch eine Relegation gegen den Zweiten der Oberliga Niedersachsen spielen.
Ein echtes "Osterei" - für alle in Frage kommenden Vereine.
Juristisch ist diese zusätzliche Relegation nach Ansicht des Verbandes dicht - nur leider wurde das bisher anders kommuniziert, im gültigen Rahmenspielplan der Regionalliga ist diese Relegation überhaupt nicht aufgeführt und die gültige Ausschreibung der Oberliga Niedersachsen sieht das auch nicht vor. Groß daher der Unmut und das Unverständnis.
Im Klartext würde dies bedeuten, dass bei zwei möglichen Absteigern aus Liga 3 (Oldenburg, Meppen) nicht nur die Endplätze 15 bis 19 direkt aus der Regionalliga absteigen, sondern der 14. noch eine Relegation gegen den Oberligazweiten (aktuell Spelle-Venhaus) spielen müsste. Diese müsste dann Anfang Juni ausgetragen werden, am 20. Juni ist bei nahezu alle Vereinen aber bereits Trainingsauftakt für die neue Saison.
Ungeachtet der weiteren Debatten zu diesem Ansinnen tut der VfV 06 Hildesheim daher gut daran, Platz 13 als Saisonziel anzupeilen. Erst dieser garantiert auch im Hinblick auf eine aus norddeutscher Sicht negative Entwicklung in der 3. Bundesliga den Klassenerhalt. Umso wichtiger wären daher aktuell drei Punkte am Panzenberg.
Bremer SV
VfV 06 Hildesheim
Regionalliga Nord · 30. Spieltag