Mann oh Mann, das muss man erst einmal wegstecken. Mit 0:4 unterlag der VfV 06 Hildesheim am Sonntag Aufsteiger SSV Vorsfelde im heimischen FES - und verspielte mit diesem Aussetzer die bis dato guten Chancen auf den Relegationsplatz. 510 Zuschauer waren enttäuscht und ratlos - die tolle Frühjahrsserie mit dem Sprung auf Platz 2, fand innerhalb von wenigen Tagen ein jähes Ende. Nur ein Zähler aus den letzten drei Spielen ist zu wenig, um sich noch ernsthaft mit dem Thema Relegation befassen zu können. Obendrein muss die Domstadtelf schon am Samstag beim souveränen Spitzenreiter Kickers Emden antreten und ist dort krasser Außenseiter.
25 Minuten Blackout - und um unsere Jungs war es geschehen. Das Spiel gegen Vorsfelde begann gar nicht einmal schlecht und die Gäste aus Wolfsburg hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn sie zur Halbzeit mit ein, zwei Toren hinten gelegen hätten. Zum einen vergab Carlos Christel in aussichtsreicher 1:1-Position und dann wurde dem VfV 06 ein Tor wegen angeblicher Abseitsstellung nicht gegeben. Klare Meinung aller Beteiligten - das Tor war regulär.
Ein ebenso zweifelhafte Entscheidung von Schiri Maximilian Ernst führte dann zur Führung der Gäste. Nach einer Ecke - die zu Unrecht gegeben wurde - verwandelte Fynn Breit in der 48. Minute. Die Zuordnung in unserer Defensive fehlte in dieser Szene komplett. Ebenso ungehindert konnte nur 5 Minuten später Niklas Richter von der Strafraumgrenze zum 2:0 für die Gäste einnetzen - die kollektive Verunsicherung hatte unser Team zu diesem Zeitpunkt bereits erfasst. Die Einwechslung der noch nicht ganz gensesen Leistungsträger Erhan Yilmaz und Hamudi Baghdadi verbesserte den Gesamteindruck keineswegs, unser Spiel wurde zusehends fahriger. Mit einem Doppelschlag in der 70. und 72. Minute versetzte Dustin Reich dem VfV 06 den endgültigen K.0. Per Strafstoß und nach einem Konter erhöhte er auf 4:0 - die Messe war gesungen.
Enttäuschung pur natürlich auf den Rängen und auf der Bank - aber natürlich wurde auch nach Gründen für diesen Einbruch gesucht. War der Druck zu groß? War man in Gedanken zu weit weg?
Möglicherweise ist es eine Fügung des Spielplans, dass viel Zeit zum Grübeln nicht bleibt. Bereits am Samstag in Emden hat die Mannschaft 90 Minuten Zeit, ein völlig anderes Gesicht zu zeigen. Dass sie dazu imstande ist, hat sie über Wochen im Frühjahr bewiesen.
Foto: Spielerkreis vor Anpfiff im FES- Da war die Fußballwelt noch in Ordnung. 25 Minuten nach der Halbzeit haben ausgereicht, um sich eine ganz böse Klatsche einzufangen. Foto: Lukas Stöcklein
VfV 06 Hildesheim
SSV Vorsfelde
Oberliga Niedersachsen · 21. Spieltag