Was soll man dazu noch sagen - oder schreiben?
Der Last-Second-Schock sitzt nach dem 1:1 beim Bremer SV sehr tief. Der VfV 06 Hildesheim musste in allerletzter Sekunde - 96. Minute - noch den Ausgleichtstreffer im spannenden Abstiegskrimi beim Tabellenvorletzten am Bremer Panzenberg schlucken. Eine ganz, ganz bittere Pille.
Mit diesem Remis stecken wir weiter bedrohlich tief im Abstiegssumpf der Liga 4.
Es war ein intensives, kampfbetontes, lautstarkes - zuweilen auch extrem hitziges - Abstiegsduell, bei dem es auf dem Platz, auf den Bänken und auf den Rängen mitunter auch flammend zur Sache ging. Ist aber auch nicht weiter überraschend, ging es schließlich für beide Seiten um vorentscheidende Punkte um den Klassenerhalt.
Wie so oft in dieser Saison kam die Domstadtelf gut ins Spiel. 30 Minuten war sie die klar bessere, dominierende Mannschaft, der BSV war uns deutlich unterlegen. Die Unger-Jungs überzeugten. Mohammad Baghdadi holte in der 17. Minute seinen Zauberfuß heraus und drosch einen direkten Freistoß aus 22 Meter direkt in den Winkel. Eine verdiente Führung.
Nach etwa 35 Minuten ließ die Dominanz der Unger-Jungs dann ein wenig nach, bis zum Halbzeitpfiff gab es allerdings auch keine weiteren Aufreger vor den jeweiligen Toren.
BSV-Coach Thorsten Gütschow wechselte in der Halbzeit dreimal aus, und die Panzenberger kamen sehr viel dynamischer in die zweite Hälfte. Einige durchaus brenzlige Situationen überstand unsere Defefensive, arg geschwächt wurde sie jedoch durch die Verletzung von Kevin Kalinowski. "Kalli" musste in der 60. Minute das Spielfeld verlassen. Nach vorn ging danach kaum noch etwas, hinten wurde mit viel Kampf und und Geschick das 1:0 verteidigt. 30 Minuten sahen die rund 500 Zuschauer einen Kampf auf Biegen und Brechen.
Dann die Nachspielzeit - und es wurden sechs lange Minuten. Bremen drängte mit Mann und Maus, mit stürmenden Torwart und lautstarker Begleitung von Bank und Tribüne auf den Ausgleich - und unsere Jungs - und die etwa 80 Hildesheimer Fans - hielten tapfer dagegen. Dann Minute 96 und so etwas wie der letzte Angriff.
Der Bremer Nikky Goguadze greift sich ein Herz an der Strafraumgrenze zieht ab und der Ball landet im rechten unteren Eck. Unhaltbar für unseren Keeper Toni Brandt.
Danach war Schluss. Bremen feierte den nicht mehr erwarteten Punkt, Hildesheim trauert den zwei - wieder einmal in der Nachspielzeit - liegen gelassenen Zählern nach. Die Luft wird damit noch etwas dünner.
Jetzt folgen zwei Heimspiele gegen H96 U21 (Sonntag, 2. April) und Teutonia Ottensen (Mittwoch 5. April).
Wünschen wir uns einfach, dass beide Spiele nur 90 Minuten dauern. Dann geht auch da was.
Bremer SV
VfV 06 Hildesheim
Regionalliga Nord · 30. Spieltag