Hektisch und laut wars - und am Ende bitter, ganz bitter. Diese Niederlage beim bisherigen Tabellennachbarn Phönix Lübeck muss man erst einmal wegstecken.
In einem hoch emotionalen Spiel unterlag der VfV 06 Hildesheim am heutigen Sonntag mit 2:3 - und findet sich ab sofort im unteren Tabellendrittel wieder. Und das nach einer kämpferisch wirklich guten Leistung in der alt-ehrwürdigen Phönix-Anlage, wo vor 630 Zuschauern echter Amateurfußball über 90 Minuten atmosphärisch greifbar nahe war.
Es begann mit einem Auftakt nach Maß. Nach Vorlage von Jannis Pläschke stellte mal wieder Moritz Göttel seine Unverzichtbarkeirt für unser Team heraus. Cool netzt er zum 1:0 ein - und in den 15 folgenden Minuten danach fiel dem Gastgeber herzlich wenig ein, um das Spiel drehen zu können. Dann aber ein schneller Konter, eine Notbremse von Jannis Pläschke und die noch schnellere Rote Karte von Schiedsrichter Kevin Rosin. Die wohl Spiel entscheidende Szene. Nicht das erste Mal in dieser Saison mussten wir in Unterzahl ein Spiel über die Bühne bringen, den Matchplan ändern - und leider auch die Antworten kassieren. In der 34 . Minute gelang dann Phönix auch der Ausgleich durch Hendrik Wurr, vorausgegangen war allerdings auch eine abermals doch sehr strittige Schiri-Entscheidung.
Mit dem Remis gingen beide Teams in die Halbzeit und keine acht Minuten nach Wiederanpfiff gelang dem Gastgeber erneut durch Wurr die Führung, als die Zuordnung in der Abwehr der Unger-Jungs nicht funktionierte. Wer nun dachte, das wars - machte die Rechnung allerdings ohne die Domstadtelf. In Unterzahl war der VfV 06 in der zweiten Hälfte über weite Strecken die bessere und spielbestimmende Mannschaft, glich nach einem tollen Sololauf von Niklas Rauch durch Göttels zweiten Treffer aus und hatte im Schlussviertel deutlich mehr Spielanteile.
Dann aber wurde es hektisch, einige Schiri-Entscheidungen lösten wiederholtes Kopfschütteln und lautstarke Proteste auf der Hildesheim-Bank aus, die Co-Trainer Björn Rührer und Björn Kollecker erhielten daraufhin Rot und wurden auf die Tribüne verwiesen.
Nun denn, als alles mit einem gerechten 2:2 Remis rechnete, brach Phönix in der 93. Minute (Nachspielzeit 3 Minuten) noch einmal links durch, und plötzlich war in der Mitte der eingewechselte Jonatha Stöver frei - und das Ding ging völlig unnötig und unverdient noch in die Hose.
Wie gesagt, eine sehr bittere Niederlage. Sie macht die Situation für die Domstadtelf allmählich gefährlich. Seit dem 4. Spieltag fielen die Unger-Jungs von Platz 3 auf aktuell Platz 11, sind seit Wochen ohne Sieg und müssen sich nun ganz kräftig schütteln. In den kommenden drei Spielen gegen Emden, Werder II und St.Pauli II muss sich jetzt was drehen.
Insbesondere offensiv müssen wir uns wohl etwas einfallen lassen. Moritz Göttel spielt saustark und ist bester Scorer der Liga,aber er ist aktuell der Einzige, der trifft. Das letzte Nicht-Göttel-Tor für den VfV 06 erzielte Hady El Saleh am 4. September.
Foto: Trifft nach Belieben, aber es reicht in der Summe nicht aus. Moritz Göttel ist aktuell bester Scorer der Liga, aber unsere Domstadtelf ist weiter im Abwärtstrend.
1. FC Phönix Lübeck
VfV 06 Hildesheim
Regionalliga Nord · 15. Spieltag