Der Fluch dieses Wettbewerbs setzt sich fort. In der Meisterrunde der Regionalliga Nord hat der VfV 06 Hildesheim erneut bestätigt, dass er auf diesem Niveau zwar mithalten kann - allerdings nicht über die volle Distanz. Gegen Holstein Kiel II, immerhin Sieger der Gruppenrunde Nord und 3. der Meisterrunde, war die Domstadtelf 75 Minuten auf Augenhöhe, hatte auch gute Möglichkeiten (2x Göttel) in Führung zu gehen, das Spiel entschieden hat aber erneut ein Offensivmuster des Gegners, dass uns nicht zum ersten Mal zum Verhängnis wurde. Mit einem schnellen, direkten Kombinationszug über drei Stationen kam Kiels Kasra Ghawilu nach einer mustergültigen Flanke von links frei in der Box zum Kopfball - und die Partei war entschieden. Dass Laurinas Kulikas drei Minuten vor Abpfiff noch einmal zum 2:0 in einer eher ereignisarmen und von der Taktik bestimmten Partie einnetzen konnte - geschenkt.
Es fehlt bei der Domstadtelf der letzte Zug zum Tor. Oftmals ist der wiederum sehr agile und stets gefährliche Moritz Göttel auf sich allein gestellt - dem Spiel des VfV 06 fehlt in der Meisterrunde bisher die Frische und die Zielstrebigkeit, die sie noch in der Gruppenphase Süd ausgezeichnet hat. Nur 320 Zuschauer im Friedrich-Ebert-Stadion waren heute auch bei bestem Maiwetter die Antwort auf die Ernüchterung nach dem Pokal-Aus und einem grandiosen Mittwoch-Meppen-Fight, aber auch auf einen letzendlich bedeutungslosen Wettbewerb, den niemand wieder so haben will.
Für Markus Unger und seine zwei Co-Trainer Björn Kollecker und Björn Rührer muss es nun drauf ankommen, die Jungs in den letzten zwei Spielen noch einmal wachzurütteln. Wenn Sie 90 Minuten so spielen wie heute in den ersten 70, wird es auch auf diesem Niveau zumindest Teilerfolge geben können. Und diese hätten sich unsere Jungs und unsere Fans wahrlich verdient.
Foto: Moritz Göttel, unsere stärkste Waffe im Sturm, immer agil, immer auf Torgefahr aus, aber zu oft auf sich allein gestellt. Foto: Peisker
VfV 06 Hildesheim
Holstein Kiel 2
RL Nord Meisterrunde · 08. Spieltag