Das war ein sehr couragierter Auftritt des VfV 06 Hildesheim. Chapeau!
Am Montagabend hielt die Domstadtelf in der "Alten Försterei" in Berlin-Köpenick 78 Minuten ein bravouröses 0:0 gegen den Bundesligisten Union Berlin. Dass es am Ende doch noch standesgemäß 4:0 für den Erstligisten stand, hatte auch damit zu tun, dass VfV 06-Coach Markus Unger in den letzten 10 Minuten allen Spielern Einsatzmöglichkeiten an dieser Kultstätte des deutschen Fußballs geben wollte und dadurch der Spielfluss und die Zuordnung verständlicherweise litt.
800 Zuschauer, darunter etwa 50 Hildesheimer, wollten sich diesen letzten Test beider Teams vor Beginn der Meisterrunde nicht entgehen lassen - und sie sahen eine starke Partie unseres Viertligisten. Die Abwehr des VfV 06 mit Niklas Rauch und den zwei Youngstern Vinzenz David (19 Jahre) und Emre Aytun (21 Jahre) machte ihre Sache sehr gut - und dann war da ja noch Keeper Antonio Brandt (21 Jahre). Was Antonio in diesen 80 Minuten hielt war einfach Klasse. Reaktionsschnell, gutes Stellungsspiel, immer anspielbereit als Art Libero - das war beeindruckend. Der Berliner Anhang sparte nicht mit Szenenapplaus und am Ende adelten sie unseren Keeper mit einem lautstarken "Fußballgott" bei seiner Auswechslung.
Aber auch im Mittelfeld funktionierte viel. Hamudi Baghdadi ließ mehrfach seine technischen Fähigkeiten aufblitzen, Fatih Ufuk und Yannik Schulze im Zentrum rackerten und setzten bei aller Abwehrarbeit auch einige Nadelstiche im Spiel nach vorn. Ganz vorn war es Marco Drawz, der in der 60 Minute beinahe den Führungstreffer erzielte. Aus 5 Meter scheiterte er freistehend an Keeper Rönnow. Quirlig auch Abdulmalik Abdul nach seiner Einwechslung in Halbzeit 2.
Union spielte einen Tag nach dem Pokalspiel in München natürlich nicht mit voller Kapelle, bot aber u.a. mit Haraguchi, Ujah, Teuchert, van Drongelen, Ingvartsen oder Öztunali Spieler auf, die demnächst auch auf internationalem Parkett aufspielen werden. Cedric Teuchert gelang nach 79 Minuten der Führungstreffer. Dass unser Keeper Nr.2. Pascal Geerts anschließend noch dreimal bezwungen wurde, seis drum. Der gute Eindruck, den der VfV 06 hinterließ, hatte sich längst verfestigt.
Wir wünschen den "Eisernen" nun einen guten Bundesliga-Auftakt gegen Bayer Leverkussen und bedanken uns für die Gastfreundschaft. Für die Domstadtelf gilt nun alle Konzentration dem Mega-Saisonstart. 3 Spiele in acht Tagen. Sonntag Premiere in Lüneburg, danach Pokalfight beim HSC Hannover am Mittwoch darauf und am 22. August Heimstart gegen SSV Jeddeloh.
Gemessen am Auftritt in Berlin muss uns vor diesen Aufgaben nicht bange werden.
1. FC Union Berlin
VfV 06 Hildesheim
Testspiel