Lauter Pokal-Helden: VfV/06 Jungs schlagen Wolfsburg
Der Bundesliga-Tabellenführer, UEFA-Youth-League-Teilnehmer und Deutsche Meister von 2013 ist gestern Abend mal so richtig geerdet worden. Das ganze passierte im Hildesheimer Ebert-Stadion. Die hochgelobten Fußball-A-Junioren des VfL Wolfsburg haben im Niedersachsen-Pokal gegen ihre Altersgenossen vom VfV Borussia 06 Hildesheim eine 0:1 (0:0)-Schlappe kassiert. Der VfV06 - der in der Liga zwei Klassen unter den Jung-Wölfen spielt - zog damit ins Viertelfinale ein.
Die letzten Minuten der Partie wollten und wollten nicht vergehen. Schiedsrichter Philipp Kittel hatte zwar nur 120 Sekunden Nachspielzeit angezeigt, doch er legte gleich vier Minuten obendrauf. Die Wolfsburger, die auf vier Stammspieler verzichteten, rannten das zigste Mal gegen das Tor des VfV/06 an - vergebens.
Borussias Abwehr-Bollwerk hielt auch in der Schlussphase. Schiri Kittel pfiff ab, und der Rest war Jubel - zumindest was die Hildesheimer anging. Die Jung-Wölfe schlichen dagegen bedröppelt vom Rasen.
Es gibt ja diese typischen Pokalschlachten David gegen Goliat. Exakt so eine lieferten die Hildesheimer dem Favoriten aus Wolfsburg. Zwar hatte der Bundesligist mindestens 70 Prozent Ballbesitz, aber besonders in der zweiten Hälfte kam der VfL nur selten vor das Tor der Borussen. Wenn doch, dann schritt Torwart Justin Hargens ein.
In den ersten 45 Minuten hatten die Wolfsburger ganze vier Gelegenheiten. Da stand noch Tom-Lucas Klee im VfV 06-Kasten. Er entschärfte zwei Distanzschüsse und musste in einer Eins-zu-Eins-Situation Kopf und kragen riskieren. Bitter für ihn: Er verletzte sich an der Schulter und konnte nach dem Wechsel nicht weitermachen. Dafür kam dann Hargens in die Partie.
Nach der Pause roch es nach einer Sensation. Erst recht, als Aycan Alpagut per Konter das 1:0 erzielte (53.). Ausgangspunkt war eine Wolfsburger Ecke. Die Hildesheimer erkämpften sich den Ball, beförderten ihn zu Alpagut, der über das halbe Feld sprintete und einschoss.
Das Trainer-Duo Slavik Siabandov und Mirco Garbelmann hatte der Mannschaft eine Defensiv-Taktik auferlegt, an der sich die Wölfe bis zum Schluss die Zähne ausbissen. "Die Jungs setzten die Vorgaben alle um - das war eine ganz starke Leistung", sagte Siabandov.
Wolfsburgs Trainer Hagen Schmidt hingegen war bedient.
VfV/06 Hildesheim: Tom-Lucas Klee (46 min. Justin Hargens), Kostantinos Papakonstantinou, Rinor Ahmedi, Orkan Cetin, Bennett Behrendt, Ritchie Eres (76 min. Ebrahim Fahranah), Justin Sandtvos, Bangin Bakir Mahmut (49 min. Clinton Omorogbe), Hassan Atas (71 min. Valentin Haliti), Louis Garbelmann, Aycan Alpagut